Die Wahrheit über schöne Zähne

Natürlich hüten sie das Geheimnis ihres strahlenden Lächelns wie ihren Augapfel, die Stars und Sternchen von Leinwand, Laufsteg und Bühne. Aber bewundern und beneiden kann man sie manchmal schon, die Demi Moores und Brad Pitts, die Claudia Schiffers und die Schumis, wenn ihr Siegerlächeln nur noch vom strahlenden Weiß ihrer Zähne übertroffen wird.

Wie die das bloß machen? Ob man nicht auch ein kleines bisschen so erfolgreich, so blendend gesund aussehend, allen die Zähne zeigen könnte? Man kann!

Sollen doch die Vielbewunderten für sich behalten, ob sie uns mit ihrer eigenen Zahnschönheit betören, oder ob sie mit ihrem Zahnarzt ein „kleines Geheimnis“ hüten. Man muss nämlich nicht zu den Großen dieser Welt gehören, um mit strahlend gepflegten Zähnen lachen zu können:

Ästhetische Zahnmedizin nennt man den Bereich zahnärztlicher Leistungen, der zwar medizinisch nicht unbedingt notwendig ist, aber etwas mit unseren eigenen Ansprüchen und Ihrem guten Aussehen zu tun hat.

Helle und gleichmäßige Zähne, wie Perlen aneinandergereiht, sind Symbol für Gesundheit und Schönheit, verkörpern Jugend und ermöglichen ein offenes und freies Lachen.

Wie so häufig, wenn ihr Zahnarzt zu Ihrer Schönheit beitragen kann, gibt es auch für die Ästhetik Ihrer Zähne mehrere Behandlungsmöglichkeiten.

Einleitung

Strahlend weiße Zähne als Ausdruck von Vitalität, Lebensfreude und als Garantie für sympathische Ausstrahlung, davon träumen viele Menschen.

Nur wenigen Menschen ist es vergönnt, von der Natur strahlend weiße und in einer Reihe stehende Zähne geschenkt zu bekommen.

Wir anderen müssen mit von diesem Idealbild abweichender Zahnfarbe und Stellung zurecht kommen. Dank den seit vielen Jahren andauernden Entwicklungen und der Perfektionierung der Techniken ist es jedoch heute möglich, denen, die dies nicht weiter akzeptieren wollen oder z.B. aus beruflichen Perspektiven nicht können, zu helfen.

Es gibt eine Vielfalt von Möglichkeiten, bei denen der behandelnde Zahnarzt zwar die grundsätzlichen Entscheidungen herbeiführt, bei der Wahl aber oftmals mehrere Möglichkeiten hat.

Nachfolgend soll dem Laien in kurzen, verständlichen Worten ein Überblick über das Für und Wider der verschiedenen Möglichkeiten gegeben werden. Entscheidungshilfen für die Auswahl der richtigen Methode zum Erlangen eines strahlenden Lächelns sind von großer Bedeutung, um ein wirklich befriedigendes Ergebnis zu erhalten.

Kosmetische Beeinträchtigungen können unter anderem sein:

– offene Zahnzwischenräume

– dunkel verfärbte Füllungen

– farblich nicht perfekt angepasste Kronen

– freiliegende Kronenränder

– verfärbte Zähne nach Wurzelbehandlung

Möglichkeiten

Ein strahlendes Lächeln kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden:

1. Durch die Anfertigung einer Keramikkrone wird der Zahn neu modelliert und ihm das gewünschte Aussehen gegeben.

Aber: nicht jeder Zahn benötigt eine Krone!!

2. Durch die Anfertigung eines Veneers (Keramikverblendschale) wird der Zahn auf der sichtbaren Seite mit Keramik überzogen und bekommt so die gewünschte Farbe und Form. So kann ein Zahn den Nachbarzähnen angepasst werden oder sogar eine ganze Zahnreihe viel besser aussehen.

3. Beim Facing wird der Zahn mit einer Schicht aus hochwertigem Kunststoff überzogen. Hierbei können auch Füllungen ausgetauscht und in die Oberflächengestaltung kosmetisch perfekt miteinbezogen werden.

4. Durch Bleeching wird der Zahn schonend aufgehellt. Hierbei kann ein z.B. wurzelbehandelter und/oder verfärbter Zahn wieder das Aussehen der Nachbarzähne erhalten.

5. In besonderen Fällen ist es möglich, ungünstig stehende Zähne kieferorthopädisch zu bewegen. Das allein kann schon ausreichen, die Optik ohne Beschleifen des Zahnes zu verbessern. Oder es verbessert die Ausgangslage für weitere kosmetische Maßnahmen.

Die einzelnen Methoden

a) Zur Aufnahme einer Keramikkrone wird ein Zahn beschliffen. Dies bedeutet einen Substanzverlust, der aus rein ästhetischen Gründen vom Verfasser nicht akzeptiert werden kann. Zahnhartsubstanz ist nur in begrenzter Schichtstärke vorhanden und somit bei der Präparation für eine Metallkeramikkrone unwiederbringlich verloren. Aus diesem Grund kommt eine Überkronung nur für Zähne in Frage, die schon auf Grund einer Füllung, einer Karies, einer Fraktur oder sonstigen Beschädigung den Schutz und Wiederaufbau durch eine Krone benötigen.

Die Krone wird nach Präparation und Abdrucknahme in einem zahntechnischen Labor hergestellt. Der Zahn muss zwischen-zeitlich durch eine provisorische Kunststoffkrone geschützt werden, die von der zahnärztlichen Assistentin zeitgleich angefertigt wird. Durch individuelle Farb- und Formgebung und durch die Verwendung hochwertiger keramischer Massen sowie den Einsatz künstlerischer Fähigkeiten kann die Krone der Umgebung perfekt angepasst werden. Nach Einprobe im Rohbrand und endgültiger Farbangleichung wird die Krone dann mit einem speziellen Dentalzement fest eingesetzt.

Eine Keramikkrone ist bezüglich der Abrasion ebenso haltbar wie ein natürlicher Zahn und auch hohen Kaubelastungen gewachsen. Bei ungünstiger Belastung kann jedoch auch die Keramik vom darunter liegenden Metallkern abplatzen. Hierbei ist eine Reparatur fast nicht mehr oder nur mit mittelfristigem Kunststoffüberzug möglich.

Somit wird die Entscheidung bezüglich einer Krone immer beim behandelnden Zahnarzt bleiben und kann nicht auf Wunsch durchgeführt werden.

b) Bei der Anfertigung eines Veneers werden nur geringe Mengen an Zahnhartsubstanz (ca. 1mm) abgetragen, denn die Schale wird nur für die sichtbare Zahnoberfläche hergestellt. Danach wird der Zahn wie bei der Herstellung einer Krone abgeformt und der Techniker im Labor fertigt nach vorangegangener Form- und Farbgebungsbestimmung eine perfekt passende Verblendschale an. Diese wird mit einem speziellen Kunststoff befestigt.

Veneers sind ebenfalls – etwa dem natürlichen Zahn vergleichbar – sehr haltbar. Auch ist der Verlust an Zahnsubstanz bei dieser Methode wesentlich geringer als bei einer Überkronung.

c) Unter dem Begriff Facing versteht man einen Kunststoffüberzug auf die Zahnflächen. Eventuell vorhandene Füllungen werden aus dem gleichen Material und in der gleichen Sitzung erneuert und der ästhetisch verbesserten Situation angepasst. Hierbei wird die Zahnoberfläche ganz leicht angerauht, um den Halt für den Kunststoffüberzug zu erhalten. Dieser wird nach Auftragen eines Haftvermittlers sofort mit Kaltlicht ausgehärtet.

Dies stellt eine sehr substanzschonende Möglichkeit dar, Zähnen mit Füllungen, tiefer liegenden Verfärbungen und leichten Fehlstellungen wieder ein ansprechendes Aussehen zu geben.

d) Beim Bleeching (Bleichen) wird durch das Auftragen von Peroxiden die Zahnsubstanz aufgehellt und hierdurch die Farbveränderung des Zahnes erreicht. Ein Gel wird auf einer Kunststoffschiene platziert, die dann auf die Zahnreihe aufgesetzt wird. Nach der Einwirkzeit wird die Schiene wieder abgenommen und das restliche Gel abgespült. Sollten Kunststoff-Füllungen vorhanden sein, müssen diese danach der neuen Farbe angepasst werden.

Es gibt zwei Wege um seine Zähne zu bleichen

1) Man kauft sich diese Mittel selbst, z.b. aus einem Katalog und wendet diese ohne fremde Hilfe nach Gebrauchsanleitung an. Hierbei kann jedoch die Zahnsubstanz stark geschädigt werden, da keine fachmännische Betreuung möglich ist. Auch ist die in einem selbst gekauften Set enthaltene Bleechingschiene nicht perfekt an die Zahnreihe angepasst und individuell hergestellt. Dabei kann die verwendete Flüssigkeit an Stellen gelangen, die nicht gebleicht werden sollen und dort Schaden anrichten.

2) Man wendet sich mit dem Wunsch, die Zähne heller zu machen, an einen Spezialisten. Dieser fertigt zuerst eine individuell angepasste Bleechingschiene an. Diese wird dann in der zweiten Sitzung mit Bleeching-Gel für einige Minuten (je nach verwendetem System und zu erzielendem Ergebnis) auf den Zähnen appliziert. Nun kann mit dem Fachmann das Ergebnis begutachtet und es können noch weitere Farbveränderungen geplant werden, bis das gewünschte Ergebnis schonend erreicht ist. Wichtig ist die Erfahrung des betreuenden Spezialisten, der genau entscheiden kann, wie lange, wie oft und in welchen Zeitabständen das Bleeching zu wiederholen ist, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Es kann unter Umständen auch eine genau festgelegte häusliche Anwendung durchgeführt werden.

Das Bleeching ist sehr substanzschonend, d.h. ohne Abtragen von Zahnhartsubstanzen wird eine ästhetische Veränderung erreicht. Aber auch diese Methode ist nicht ohne leichte Schädigung der Zahnsubstanz anwendbar. Der gebleichte Zahn wird mit der Zeit spröder als der ungebleichte. Hierbei spielen noch andere Faktoren wie vorausgegangene Wurzelbehandlung oder vorher schon bestandene Mineralisationsstörungen eine wichtige Rolle. Eine zweifellose Einschätzung der Situtation ist hierbei sehr wichtig. Deshalb ist aus unserer Sicht die häusliche, unkontrollierte und laienhafte Anwendung nicht zu befürworten.

e) Kieferorthopädische Behandlung

Durch kieferorthopädische Behandlung kann ein Zahn bewegt werden. Diese Zahnbewegung ist meist aus zahnärztlicher Sicht notwendig und stellt eine sehr schwierige und langwierige Behandlung dar.

Stellt die Zahnfehlstellung ein durch andere Möglichkeiten nicht korrigierbares kosmetisches Problem dar, kann aus diesem Grund auch eine nicht nur zahnärztlich begründete kieferorthopädische Behandlung angezeigt sein.

Beim jugendlichen Patienten ist die Zahnbewegung noch durch eine herausnehmbare „Zahnspange“ möglich. Beim Erwachsenen kann dies nur durch fest mit den Zähnen verbundene kieferorthopädische Geräte erreicht werden. Dies bedeutet eine Tragedauer von mindestens 1 Jahr. Dabei sind evtl. kosmetische und hygienische Beeinträchtigungen zu akzeptieren. Die Kosmetik kann für die Tragedauer durch Anfertigung von keramischen Halteelementen verbessert werden. Bezüglich der Hygiene sind regelmäßige Zahnarztbesuche zur Belagsentfernung und perfekte häusliche Hygiene unerlässlich.

Das zu erwartende Ergebnis einer kieferorthopädischen Behandlung kann von der Vorplanung auch abweichen und nicht ganz erreicht werden. Somit ist die Stellungskorrektur nicht immer zu 100% möglich, da die den Zahn umgebenden Gewebe unterschiedlich auf die Therapie ansprechen können.

Bei der Wahl der Mittel zur Verbesserung der ästhetischen Ausstrahlung steht die kosmetische Zahnstellungskorrektur an letzter Stelle, da sie einen wesentlich höheren Aufwand darstellt.

Schlussbemerkung

Jede der oben aufgeführten Möglichkeiten, die Zähne heller und schöner zu gestalten, ist ein „Eingriff“ am Zahn. Es bedarf einer verantwortungsvollen Einschätzung und Abwägung der Fakten für die Auswahl der Mittel und das in der Relation zur Veränderung zu erzielende Ergebnis.

Aus unserer Sicht ist jeder Zahn schön! Dem einen sind hellere, dem anderen weniger helle Zähne in die Wiege gelegt worden.

Es ist jedoch Tatsache, dass durch den Zeitgeist und die Medien helle, strahlende Zähne mit Vitalität, Jugend und Erfolg in Verbindung gebracht werden. Dies hat zur Folge, dass sich viele dieses „Zeichen“ wünschen.

Dr. Thomas Urban

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